Beschreibung
,,Eines Abends bat mich ein Schauspieler, ein Stück zu schreiben, in dem nur Schwarze auftreten sollten. Aber was ist denn eigentlich ein Schwarzer? Und vor allem: was für eine Farbe hat er?'(Jean Genet) Eine schwarze Truppe führt auf dem Theater ein Racheritual vor. Zwei Gruppen stehen sich gegenüber, der kleinere Teil von ihnen ist als Weiße maskiert und schaut dem Spiel der Neger von einer erhobenen Position zu. In diesem Verwirrspiel bringen die unterdrückten Spötter mit ihrem beißenden, kläffendem Spott, wild gebärend in grotesken Bildern ihren Zorn gegen die weiße Obrigkeit zum Ausdruck. Sie lehnen sich auf, indem sie ihr verkrüppeltes Äußeres ins Entsetzliche übermalen. Sie spielen und leben ihren Rollen als Neger jeden Abend aufs Neue, ihr Spiel lässt ihnen keine Ruhe und spiegelt die Menschen mit all ihren Schwächen und Stärken wieder. Die Autorin setzt sich mit Theaterpoetik Jean Genets, dem von ihm geforderten Theater, ,,la Fête’ und dem ,,Mythos vom Neger’ auseinander. Einem Kunstwerk, das Sehnsucht zu wecken vermag, wie Heiner Müller es ausdrückte, eine Sehnsucht, welche revolutionär ist in ihrem Bestreben nach einem anderen Zustand der Welt.
Bewertungen
Es gibt noch keine Bewertungen.